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Urlaubsbuchung online

Urlaub auf der richtigen Site

Traumhotel oder Bruchbude? Wer die Antwort auf diese Frage nicht dem Reisebüro überlassen will, bucht seinen Urlaub selbst. Und zwar online. Die häufigsten Fallen, die besten Strategien und alle wichtigen Internetseiten.

Sie sind ein Trendsetter. Laut aktueller Reiseanalyse haben 17 Prozent der Deutschen schon mindestens einmal eine Reise im Internet gebucht, Tendenz steigend. Doch man muss wissen, wo man das Passende findet, sonst dauert die Suche länger als der Aufenthalt - vor allem, wenn es um Hotels geht. Wir haben die fiesesten Fußangeln gesucht, die renommiertesten Experten befragt, die besten Sites gefunden. Sie müssen jetzt nur noch Urlaub einreichen.

1. Ich plane eine Städtereise. Wo finde ich ein sauberes, ruhiges, nicht zu teures Stadthotel?

Das Hinkommen ist per Billigflieger günstig, das Dableiben nicht, weil die Zimmer in den schönsten Städten heutzutage sauberer sind. Stiftung Warentest sagt: Am günstigsten sind Online-Zimmervermittler oder - Überraschung! - klassische Kataloganbieter aus dem Reisebüro. Manchmal lohnt sich sogar eine Komplettbuchung im Katalog, falls der Anbieter mit Billigfliegern kooperiert und Transfers sowie Frühstück inbegriffen sind. Oft lohnt es sich, zeitlich flexibel zu sein: „In Las Vegas zum Beispiel bekommt man Zimmer unter der Woche am günstigsten", sagt Mirko Bennert, Marketingleiter des Hotelportals www.hotels.com. „Stadthotels, die von vielen Geschäftskunden genutzt werden, bieten die besten Preise dagegen am Wochenende." Wenn allerdings von Ort eine Veranstaltung wie die London Fashion Week oder der Karneval in Venedig stattfindet, wird's gar nichts mit günstig.

2. Wo gibt es im Internet den günstigsten Preis?

Da hilft nur Ärmel hochkrempeln und vergleichen, am besten bei zwei bis drei Zimmervermittlern. Das ist nicht unkompliziert: „Es ist mitunter kein Zufall, welche Hotels oben in der Angebotsliste auftauchen. Oft fließt für die Platzbelegung Geld", erklärt Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin des Branchenmagazins „hospitalityinside.com". Außerdem können sich Preise im Netz täglich ändern, abhängig von der Nachfrage. Allgemein kann man davon ausgehen, dass Urlaubshotels eher bei Veranstaltern und Online-Vermittlern günstig sind. Warum? Weil sie entweder Mitglied in Einkaufsgemeinschaften für Zimmer sind, bei denen die Unternehmen ihren Hoteleinkaufbündeln, oder selbst hohe Buchungsvolumen haben, so dass sie ganz besonders günstige Raten aushandeln können. Und das macht dann Tiefpreisgarantien möglich.

„Aber auch da muss man aufpassen", sagt Hotel-Expertin Pütz-Willems: „Eine ,Best Rate' garantiert nicht unbedingt, dass man das Zimmer nicht anderswo günstiger bekommt. Außerdem ist sie oft mit Einschränkungen verbunden." Sie müssen sich also fragen: der beste Preis, aber im Vergleich wozu? In manchen Portalen bedeutet das sogar nur, dass das Hotel im Vergleich zu Mitbewerbern derselben Kategorie am günstigsten ist. Um es noch komplizierter zu machen: Mittlerweile geben auch viele Hotels Preisgarantien.

Wenn Sie also schon ein Haus im Auge haben, kann es sich lohnen, die Preise direkt auf der Hotel-Homepage zu checken.
Behalten Sie außerdem im Auge, ob die Leistungen tatsächlich dieselben sind. Bei manchen Angeboten ist Maria Pütz-Willems skeptisch: „Oft ist unklar, ob das Frühstück inbegriffen ist. Und bei den günstigsten Deals stellt sich vor Ort zumeist heraus, dass Sie so viel bekommen, wie Sie gezahlt haben, nämlich wenig: das Zimmer mit den meisten Macken, über der Hotelküche, neben dem Aufzug oder im dunklen Innenhof gelegen."

Super Spartipp: Mutige, die nur ein Dach über dem Kopf brauchen, buchen bei www.hotwire.com. Unter „Deals" gibt es Last-Minute-Angebote, vor allem für die USA. Hotwire garantiert das gewünschte Stadtgebiet, die Sternezahl, den Preis. Wird das System fündig, können Sie zu den genannten Konditionen buchen. Den Hotelnamen erfahren Sie erst danach. Anbieter www.priceline.de bietet dagegen eine Bestpreis-Garantie und verspricht, die Preisdifferenz zu erstatten.

3. Wie finde ich aus der Menge im Internet das Beste heraus?

Das Problem am Web ist nicht, dass man zu wenig Information bekommt, sondern zu viele. Man muss filtern lernen", erklärt Heiko Siebert, Vice President Marketing von Mövenpick-Hotels & -Resorts. Siebert empfiehlt, sich erst zu überlegen, in welcher Hotelkategorie und in welchem Ort oder Stadtteil man unterkommen möchte. Studieren Sie dann für die passenden Hotels die Kundenkommentare auf den Bewertungsseiten. „Streichen Sie dabei jeweils die beiden besten und schlechtesten Meinungen. Die verbleibenden Texte vermitteln, was das Hotel kann und wie es geführt wird. Dann checken sie namhafte Websites und natürlich die Hotelwebsite auf Preise hin", rät der Fachmann. Mirko Behnert von www.hotels.com rät: „Sie sollten im Portal mit möglichst vielen objektiven Kriterien die Anzahl der Hotels reduzieren" - etwa anhand der Lage, des Preises, des Termins. Das können die besseren Portale. So müssen Sie nur wenige Angebote vergleichen, um zu entscheiden.

4. Ich suche ein Hotel für ein Wochenende mit meiner Freundin. Wie finde ich das?

Hängt davon ab, worauf Ihre Nachbarin im Doppelbett steht. Hier ein paar Basisinfos. Designhotels sind teuer, weil erlesen eingerichtet, allerdings ideal für Paare. Meistens finden sich dort ein schönes Restaurant fürs Candle-Light-Dinner, eine Bar und ein Spa. Schlosshotels verlangen oft königliche Preise, bieten häufig aber gute Arrangements und eine feine Küche. Eine Alternative können die Romantikhotels sein - persönlich geführte, kleinere Häuser in kleineren Orten. Dort lenkt keine Großstadt von der Zweisamkeit ab, man erkundet ein überschaubares Städtchen, und dann, husch, husch, zurück ins Zimmer. Einziges Manko: In der Blumen- und Kuschelwelt solcher Häuser fühlen Sie sich unter Umständen wie bei Tante Marta. Beim Thema Wellness sollten Sie im Vorwege unbedingt checken, ob das Angebot Ihren Bedürfnissen entspricht. Prüfen Sie etwa, wie groß der Pool ist, welche Saunen es gibt und welche Arten von Massagen angeboten werden. Buchen können Sie im Netz, Bücher liefern schon mal einen Vorgeschmack. „Cool Hotels - Cool Prices" (te Neues) zeigt Hotels mit tollem Ambiente und günstigen Preisen. Die Reihe „Hip Hotels" von Herbert Ypma (Heyne) hat ebenfalls eine „Nice Price"-Ausgabe. Oder blättern Sie in der Reihe „Kleine Hotels mit Charme" in Deutschland, Italien, Frankreich und Österreich (Christian-Verlag).

5. Lohnt es sich für mich, direkt beim Hotel anzurufen?

Nicht bei Urlaubs- und bei Stadthotels, denn da bekommen Vermittler und Veranstalter meist die besseren Preise.

6. Woran kann ich erkennen, ob das Hotel hält, was es verspricht?

Dies sind die wichtigsten Schritte für Ihren Sterne-Check:

  • Hotelwebsite Lesen Sie jedes Wort, sehen Sie sich Fotos von Hotel und Zimmern genau an: „Es ist ein Muss, die im Netz zu zeigen", sagt Mirko Behnert. „Vertrauen Sie im Ausland lieber auf Beschreibungen als auf die Sterne, denn die Klassifizierung ist von Land zu Land verschieden." Und Stefanie Rothe von TUI Deutschland ergänzt: „Je ausführlicher und detaillierter die Informationen, desto besser."
  • Texte Haben meist eine tiefere Bedeutung, vor allem, wenn negative Punkte beschönigt werden: Mitten in der „lebhaften Altstadt" kriegt man kein Auge zu. Der „Naturstrand" bleibt original, also ungereinigt, steinig, veralgt, ohne WC und Bar. Und „in 10 Minuten im Zentrum" sind Sie höchstens mit dem nur stündlich verkehrenden Vorortzug. Unter dem Stichwort „Katalogsprache" finden Sie mit Hilfe von Suchmaschinen Internetsites, die Formulierungen übersetzen (etwa: www.hotelbewertung.de/katalogsprache.php).
  • Stadtplan Schauen Sie, wo genau das Hotel liegt (idealerweise auf der Hotelsite möglich, ansonsten unter www.falk.de, www.maps.google.de/maps oder www.reiseplanung.de). So erfahren Sie etwa: Bin ich rasch am Strand, in der Altstadt, im Meeting? Liegt das Hotel an der Straße, an Gleisen, in Airport-Nähe?
  • Beurteilungen Es gibt eine Menge Leute, die schon mal in Ihrem Hotel genächtigt haben und ihre Erfahrungen mit Ihnen teilen: auf Hotelbewertungsseiten.
  • Buchung Was in einem Prospekt oder in der Buchung geschrieben steht, ist verbindlich. Diese Leistung muss das Hotel bringen, aber auch nicht mehr. Eine Kopie der Angebotsseite und der Ausdruck der Buchung sind im Zweifelsfall nützlich. Wie man reklamiert, lesen Sie im Ratgeber „Ihr Recht auf Reisen" (www.ratgeber-verbraucherzentrale.de).

7. Und wie bekomme ich ein kostenloses Upgrade?

„Fragen kann man immer. Ich kenne aber keine Tricks. Wir haben bei der Buchung manchmal Upgrades im Angebot", erklärt Mirko Behnert von www.hotels.com. Ähnlich äußert sich Heiko Siebert von den Mövenpick-Hotels & -Resorts: „Heutzutage kann es sich kaum ein Hotel mehr leisten, schöne Zimmer in der Hinterhand zu halten. Die Effektivität wird genau gemessen, und entsprechend hoch ist dann der Druck am Empfang." Die besten Chancen darauf haben Sie als Stamm- oder Firmenkunde. „Sie können aber immer fragen, wie viel ein Upgrade kosten würde. Der Preis hängt dann von der Buchungssituation und der Dauer Ihres Aufenthaltes ab und ist zumeist verhandelbar."

8. Worauf muss ich bei der Buchung über das Internet besonders achten?

Das ist ganz einfach: auf die folgenden 6 Punkte.

  • Zahlungsweise Zahlen Sie online nur, wenn die Site mit der Verschlüsselung SSL (Secure Socket Layer) arbeitet. Daten werden dann verschlüsselt, der Anbieter-Server und Ihr Browser senden sich Codes zu. Vertrauenswürdig sind Anbieter, die Mitglied im Verband Internet-Reisevertrieb (VIR) sind oder mit einem Online-Shopping-Gütesiegel (wie Trusted Shops, Verisign, Safer-Shopping-Siegel des TÜV Süd) ausgezeichnet wurden.
  • Schlusspreise Vorsicht bei „Ab"-Preisen in der Ergebnisübersicht! Denn die gibt es im Netz ständig; später auf der Buchungsseite erscheint dann allerdings ein wesentlich höherer Preis. Vielfach kommen noch Extrakosten für Frühstück oder Steuern hinzu.
  • AGB-Klarheit Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) sind sehr wichtig - vor allem die Vertragsregeln zu Stornierungen, Leistungsänderungen, Haftung und Datenschutz. Unser Tipp dazu: Buchen Sie stets in 2 Durchgängen. Drucken Sie beim ersten Mal sämtliche Informationen aus, auch die AGB. Dann lesen Sie zunächst alles in Ruhe durch und buchen erst im zweiten Anlauf. Prüfen Sie vor allem, wie kurzfristig Sie absagen können, ohne hohe Kosten zu verursachen.
  • Versicherungstricks Kurz vor der Buchung taucht in der hintersten Ecke, ganz klein, das Kästchen „Reiseversicherung" auf - und ist schon angeklickt. Wer da nicht aufpasst, kauft sie dann, ohne es zu wollen, und in den meisten Fällen auch viel zu teuer. Checken Sie also auf der Buchungsseite alle Kästchen doppelt. Beim Test von Internet-Reiseanbietern durch die Stiftung Warentest war bei immerhin 7 von 13 Anbietern auf der Abschlussseite eine Versicherung im Buchungspaket enthalten!
  • Reisebestätigung Alles geschafft und trotzdem noch nicht fertig, denn: Steht auf dem Ausdruck auch wirklich genau das, was Sie eigentlich buchen wollten? Auch da sind durchaus Abweichungen möglich, ist alles schon passiert. Und wenn Sie nicht ganz schnell widersprechen, bleibt es dabei.
  • Seriöse Verkäufer „Bevor man online bucht, sollte man herausfinden, wer hinter dem Vertragspartner steckt", empfiehlt Peter Lindackers von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Wenn der Hauptsitz des betreffenden Unternehmens außerhalb der EU liegt, wenn keine Kontaktadresse in Deutschland oder in Europa und keine Telefonnummer genannt wird, ist das schlecht. Da kann man den Verkäufer juristisch kaum belangen. Klicken Sie unbedingt das „Impressum" an.

9. Wo suche ich weiter, wenn Websites für mein Urlaubsziel keine Hotels nennen?

Fragen sie einfach beim Tourismusbüro oder -verband Ihres Reiseziels an, vielleicht ist es auch im Internet zu finden. Die Vertretungen der Fremdenverkehrsämter finden Sie im Web unter www.fremdenverkehrsamt.com.

10. Wo liegen grundsätzlich die neuralgischen Punkte bei Hotelzimmern?

Hier eine kurze Checkliste gegen böse Überraschungen. Folgendes sollten beachten:

  • Wo liegt das Zimmer, zur Straße, zum Garten/Innenhof hin; in welchem Stockwerk?
  • Handelt es sich um zwei getrennte Betten oder ein Doppelbett (möglichst mit zwei getrennten Matratzen) und wie breit ist es?
  • Nutzen Sie das Bad allein? Ist es mit Dusche und/oder Badewanne sowie WC ausgestattet?
  • Wie viel Quadratmeter hat das Zimmer?
  • Zum Thema Frühstück: siehe Punkt 2.

11. Manchmal gibt es Hotelzimmer zu gewinnen, man bekommt den Aufenthalt geschenkt oder ist als Tester unterwegs. Ist das Ganze so unseriös, wie es sich anhört?

Ja, lassen Sie lieber die Finger davon. Gutschein-, Gewinn- oder Gratishotels sind oft unattraktiv. Bedingung ist meist, dass man Halbpension bucht und doch wieder draufzahlt. Und man muss in einem Restaurant essen, das man sich nicht selbst aussuchen kann. Manchmal wird sogar eine Registrierungs- oder Bearbeitungsgebühr verlangt.

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