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Ein Dorf auf Zypern

Zypern Urlaub

Gelegentlich, so will es die antike Sage, brauchten auch die griechischen Götter ein bisschen Urlaub, verließen ihren Sitz auf dem Olymp und begaben sich an ihren Ferienort - den Olymp auf Zypern: Damit haben Zeus und seine weitverzweigte Patchwork-Familie, wie der Lokalaugenschein auf der drittgrößten Mittelmeer-Insel, am Schnittpunkt von Europa, Asien und Afrika gelegen, zeigt, eine sehr weise Wahl getroffen. Die Kombination von viel Sonne, langen Stränden, lauem Meer, fruchtbaren Anbaugebieten und einem immergrünen, gebirgigen Inselherz ist so bald nicht zu überbieten.

Wirklich himmlisch wird der Urlaub dort durch höchst irdische Sinnenfreuden: Immerhin ist Aphrodite, die griechische Göttin der Liebe und der Schönheit, an einem Strand bei Pafos im Südwesten Zyperns dem Schaum entstiegen. Die Stelle ist heute ein „Pilgerort" für Touristen, nicht wirklich einsam zu nennen, aber immer noch von gewissem Zauber, zumindest für Romantiker. Realisten werden es lieber mit Dionysos, dem Gott des Weines und der Ekstase, halten. Er hat Ikarus, so die Sage, als ersten Sterblichen in die Kunst der Weingewinnung eingeweiht, und die wurde im sonnigen Zypern als einem der ersten Orte der Antike kultiviert. Das schätzten nicht nur die Griechen: Das Hohe Lied des biblischen Königs Salomon erwähnt im Alten Testament ausdrücklich die Frucht der Zypern-Traube. Unter dem Namen Commandaria wurde schwerer Süßwein von der Insel im Mittelalter zu einem der begehrtesten Europas und blieb es, vor allem bei den Briten und im Norden, bis heute. In den vergangenen Jahrzehnten verlegte sich die Produktion aber auch auf modernere, trockenere Weine aus Rebsorten, die seit vielen Jahrhunderten angebaut werden und nie Schäden durch die Reblaus erfahren mussten: jung zu trinkende Weiße aus Xynisteri- und Rote aus Mavro-Trauben, zu verkosten bei Ausflügen in die Weinregionen um Lemessos und im Troodos-Gebirge. Eine Fahrstunde von dem Getümmel der Strände und den Hochburgen des modernen Tourismus entfernt führen vier gut ausgeschilderte Rundrouten zu Kellereien und Tavernen, auf dem Weg liegen Klöster, Kirchen und malerische Dörfer, in denen das traditionelle Kunsthandwerk noch gepflegt wird.

Küste von Zypern
Zypern Meeresküste

Unterlage für die Weinverkostungen gibt's in Fleischereien, die hausgemachte würzige Würste aus Lamm- oder Schweinefleisch anbieten und Räucherschinken vom Zicklein; in Bäckereien mit frischem Brot und in kleinen Betrieben, in denen alle Arten von Obst und Gemüse in Zuckersirup eingelegt werden. Es gibt auch Marzipan und Delikatessen aus den duftenden Rosen, die zwischen den Weinterrassen wachsen. All das macht Lust, tiefer in die Geheimnisse der zypriotischen Küche einzudringen. Auch die großen Urlauberhotels bieten an ihren reichhaltigen Büffets einheimische Spezialitäten an, besser aber bestellt man in einer Taverne einfach Meze - ein bisschen etwas von allem, was die Küche gerade zu bieten hat. Wichtig sind dabei sind nur zwei Dinge: Zeit und Geduld. Unbedingt widerstanden gehört hingegen der Versuchung, sich an den ersten auf den Tisch gestellten Speisen - Oregano-Brot, Oliven, Sesampaste, Fischcreme, Gurkenjoghurt und Weinblattröllchen - sattzuessen. Denn dann kommen die Tintenfische, die Muscheln, Krebse, Fische aller Art. Kapernblätter (Vorsicht, Dornen!), Karfiol, Spinat, Zucchini und Paprika. Lammeintopf, Rind in Rotwein, Gegrilltes aller Art - Ende nie. Immer mit der Ruhe, ein Häppchen nach dem anderen. Sie müssen ja von allem nur kosten! Wer genug gevöllert hat, darf den Speck dann wieder „abarbeiten": Beim Schwimmen, bei einer Bootspartie, beim Strandlaufen oder auch beim Wandern im Troodos-Gebirge, wo Hotels wegen der guten Bergluft „Helvetia" heißen. Wer dann noch nicht weiß, wie sich ein griechischer Gott auf Sommerfrische fühlt, dem ist nicht zu helfen ...

Ruine Zypern
Palästra von Salamis
Die Festung von Kyrenia
Burg von Kyrenia

Bildnachweis: Pixabay

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