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Urlaubssuche per Handy

Reisen 2.0

Traumfänger Tourismus ist weltweit nicht nur der größte Arbeitgeber, sondern auch der größte Markt im E-Commerce. Durch die Möglichkeiten von Internet und Web 2.0 entstehen entlang der touristischen Wertschöpfungskette immer neue Anwendungen und Services. Diese bieten dem Reisenden vielfältige Chancen, seinen Urlaub individuell zu planen, zu gestalten und seine Erlebnisse mit anderen zu teilen.

Um nun die Reisewilligen zu erreichen, bedarf es heute mehr als eine Seite mit Formularen, bunten Bildern und einer Buchungsstrecke.

Neue Kommunikationskonzepte sind gefragt, um den möglichen Gast dort abzuholen, wo er sich aufhält. Und dies ist verstärkt das Social Web. Hier finden Gespräche statt, die über den nächsten Urlaub entscheiden. Hier können sich aber auch der potenzielle Kunde und der touristische Leistungsträger auf Augenhöhe treffen. Über Communitys, soziale Netzwerke, Meinungsplattformen, Foren, Blogs, Podcasts und GeoMaps gelangt zum Beispiel der Hotelier an genau seine Zielgruppe. Reisen, im speziellen Urlaub, ist auch immer ein Anti-Alltag, das Verlassen vom gelebten Rhythmus. Darüber hinaus ist es der Wunsch, Träume und Sehnsüchte zu verwirklichen.

Wenn das Reiseziel schon feststeht, liefert Farecast für Flüge den derzeit besten Preisvergleich. Beide sind eine Art MetaSuchmaschine, mit dem enormen Vorteil, das sie anzeigen, ob der Preis eher steigt oder fällt und wann der günstigste Zeitpunkt ist zu buchen. Sie greifen dabei auf Daten der Airlines und Online-Reisebüros zurück, und haben ein ähnliches Geschäftsmodell wie die großen Suchmaschinen, die sich zum großen Teil durch Anzeigenwerbung finanzieren.

Personalisierte Reiseguides

Communitys werden zum personalisiertem Reiseguide: Die Reisecommunity Tripwolf aus Österreich macht es vor, hier ist es möglich, Inhalte aus dem User Generated Content und den Reiseinformationen des europäischen Marktführers MairDumont individuell auszuwählen und so einen persönlichen Reiseguide zu erstellen. Dieser kann dann auf dem Handy mitgenommen und auch als PDF ausgedruckt werden.

Bei Empfehlungsplattformen wie Tripsbytips oder Qype findet der Tourist womöglich spektakuläre Locations, die er beim Schlendern nie gefunden hätte. Wichtig ist es für touristische Leistungsträger, hier früh dabei zu sein, denn die Rankings jeder Destination werden vom Reisenden bereitwillig übernommen und weitergetragen.

Um dem Informationsoverload entgegenzuwirken, wird von Triplt ein ausgefeilter Reiseplan mit allen relevanten Informationen rund um den Trip erzeugt, wenn der Reisende seine Daten per E-Mail einschickt. Hier sind die Ansätze des semantischen Webs, welches gerade erst anrollt und die Reisebranche ein weiteres Mal revolutionieren wird, schon zu erkennen.

Vor Beginn von Geschäftsreisen oder Rundreisen kann der Service von Flylite benutzt werden, welcher das Gepäck immer genau dorthin bringt, wohin man es gerne haben möchte, und zwar gewaschen.

Oder man bestellt vor der Reise ein Pre-Arrival-Paket ins Hotelzimmer, mit allen erdenklichen Produkten. Dieser Service wird mit steigenden Mobilitätskosten immer interessanter und ist bei Jumeirah schon vorhanden.

Durch virtuelle Werkzeuge und individuelle Services hat der Reisende im besten Fall so mehr Zeit für das Wesentliche. Und das mit gutem Gewissen. Denn die Nachfrage nach fairen Reisen.steigt. Das Wissen darum, dass Region, Umwelt und Menschen nachhaltig partizipieren, spielen eine immer größere Bedeutung in der Urlaubsentscheidung. Wer hier seine Bemühungen als Anbieter in diese Richtung authentisch kommuniziert, wird belohnt.

Die Rolle des Handys

Das Handy wird zum „Smart Travel Guide": Auf die Städtereisen hat der Tourist heute schon die Möglichkeit, beim Stadtrundgang via Audioguide oder dem passendem Podcast mehr über die Umgebung zu erfahren, die er besucht. Doch ist das erst der Anfang der mobilen Zukunft auf Reisen. Nokia und LonelyPlanet haben erst kürzlich eine Kooperation aufgenommen, die es bald erlaubt, vielfältige Reiseinformationen zu empfangen. Eingebettet in Karten, gekoppelt mit GPS ergeben sich hier weitreichende Möglichkeiten für das Marketing und den Vertrieb für alle touristischen Leistungsträger. So kann man heute schon mit den Anwendungen von MobileTravel-Technologies seinen Flug und Hotel buchen und bekommt zudem viele Informationen rund um die Reise. Vor Ort ist häufig die Sprache die größte Hürde, um in Kontakt mit Einheimischen zu kommen. Um diese Barriere abzumildern, wird das Handy auch zum Translator und kann das gesprochene Wort direkt übersetzen, so wie es heute schon das Unternehmen Jajah für Chinesisch/Englisch macht.

Falls also der menschliche Kontakt wichtig ist, kann bei GetYourGuide auch der persönlich passende Reiseguide kontaktiert werden, der eine individuelle Tour mit dem Gast durchführt. Über soziale Netzwerke wird es zudem immer einfacher, Menschen mit gleichen Interessen vor Ort zu finden. Für Geschäftsreisende bietet sich hier auch die Anwendung von PairUp an, wo man sich schon vor dem Flug informieren kann, ob nicht zufällig ein interessanter Gesprächspartner mitfliegt oder vor Ort ein Treffen mit einem potenziellen Geschäftspartner möglich ist.

Steigende Ansprüche

Mit fortgeschrittenen Reiseerfahrungen steigt der Anspruch. Der heutige Gast will umsorgt sein, denn nur eine kleine Abweichung vom Erwarteten kann eine schlechte Kritik auf den Bewertungsplattformen dieser Welt bedeuten, was schnell den Ruf schädigt. So ist der Kunde nicht mehr König, sondern Kaiser! Es werden im Übrigen nicht nur Hotels bewertet, sondern wie bei TripKick auch deren Zimmer und mit steigender Tendenz jegliche Dienstleistung. Es sind unabhängige und glaubwürdige Meinungen, die dem Reisewilligen zur letztlichen Absicherung seiner Entscheidung dienen. Dabei ist auch Glaubwürdigkeit und Authentizität in der Kommunikation mit dem Gast von entscheidender Bedeutung. Die Transparenz des Netzes macht es auf lange Sicht für touristische Anbieter so gut wie unmöglich, nachprüfbare Tatsachen zu verdrehen.

Nach der Reise ...

... ist vor der Reise. Reisen sind Teil der persönlichen Geschichte und die will erzählt werden. Denn über Nichts redet man so gerne wie über die eigenen Erlebnisse. Wo früher zum Dia-Abend geladen wurde, stehen heute etliche Reisen multimedial aufbereitet im Social Web, um Freunden und Fremden von den persönlichen Erfahrungen zu berichten. Dies kann auch immer eine virale Wirkung erzeugen, die andere von der Einzigartigkeit einer Destination, Unterkunft oder Aktivität überzeugt. Über die vielen Geschichten rund um die Reisen finden Gespräche statt und ein schlauer Anbieter beteiligt sich, damit er in Kontakt zu seinen Gästen bleibt, denn Gespräche sind Märkte.

Dialog or die

Das könnte man rufen, um zu verhindern, dass Anbieter im touristischen Long Tail nicht vorkommen. Dieser macht es nämlich möglich, dass jeder das bekommt, was er für sich ganz persönlich erleben will - und sei es noch so speziell, weil es irgendwo auf der Welt und im Internet angeboten wird.

Bildnachweis: Pixabay

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