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Notfallkoffer

Notfallkoffer - die Apotheke für unterwegs

Bei einer Reise können schon einige Gesundheitsrisiken zusammenkommen: die Umstellung auf andere Klimaverhältnisse, fremdartige Krankheitserreger, exotisches Essen und nicht zuletzt ungewohnte Outdoor-Aktivitäten. Eine sinnvoll zusammengestellte Reiseapotheke darf also in keinem Gepäck fehlen.

Erklärungsbedarf. Am wichtigsten sind die Medikamente, die man auch zu Hause ständig nehmen muss. Der für den Urlaub nötige Gesamtvorrat dieser Medikamente gehört unbedingt ins Handgepäck, eine kleine Reserve zusätzlich ins Fluggepäck." Es wäre wünschenswert vorher mit dem Arzt zu sprechen: Ein Attest mit mehrsprachiger Erklärung kann sinnvoll sein, um die problemlose Mitnahme der Arzneimittel durch den Zoll zu gewährleisten. Besonders heikel sind Schmerzmittel, Psychopharmaka und Spritzen, weil Zollbehörden leicht auf falsche Gedanken (Rauschgift!) kommen. Als sehr streng gelten etwa Staaten wie Singapur, Saudi-Arabien oder die Vereinigten Arabischen Emirate.

Langstrecke. Ehepaar S. erfüllt sich einen lang gehegten Traum und fliegt von Dortmund über Madrid nach Peru. Vor dem Langstreckenflug sollen sich die Pensionisten auf Rat ihres Arztes in Madrid eine Thrombosespritze verabreichen. Dürfen sie die Spritzen im Handgepäck mitführen? Im Prinzip ja - aber unbedingt in der Originalverpackung, damit hervorgeht, wozu sie benötigt werden. Sicherheitshalber sollte man sich vor dem Flug über die Bestimmungen informieren, da diese von Fluggesellschaft zu Fluggesellschaft unterschiedlich sind.

Schnelle Abhilfe. Neben den auch zu Hause und den unterwegs benötigten Medikamenten gehört das Mittel Imodium (unter verschiedenen Handelsnamen erhältlich) zur Grundausrüstung. Denn die häufigste Unbill auf Reisen fasst sich mit drei Worten zusammen: „Durchfall, Durchfall und nochmals Durchfall." Am gefährlichsten ist der damit einhergehende Verlust an Flüssigkeit und Mineralstoffen. Für erkrankte Kleinkinder ideal: Orale Rehydrierungslösungen aus der Apotheke. Erwachsene können sich mit Orangensaft plus einem Esslöffel Zucker und einem Teelöffel Salz behelfen. Und mit Imodium.

Heile, heile Segen. Im Urlaub scheint man sich häufiger Schürfwunden zuzuziehen, Stiche aufzukratzen oder sich etwas in den Fuß einzutreten als daheim. Dieser Eindruck stimmt: In den Sommerferien finden die meisten Freizeitaktivitäten draußen statt. Was muss man bei der Wundversorgung beachten? Hygiene ist natürlich zu Hause gleich wichtig wie im Urlaub. Infektionen sind im Urlaub aber häufiger. Das gilt besonders für warme, feuchte Regionen. Oder wenn die Wunde schwer sauberzuhalten ist, wie am Strand. Daher nicht auf Desinfektion und Wundsalbe oder -gel vergessen. Praktisch: Pflaster mit Wundheilcreme. Bitte nicht: sich in exotischen Reiseländern mit Medikamenten eindecken. Oft handelt man sich in Entwicklungsländern Plagiatpräparate ein. Und Hand aufs Herz: Wer kann den Beipackzettel schon auf Chinesisch lesen?

Reiseapotheke: Das muss drin sein

  1. Equipment: Fieberthermometer, Pinzette, Schere. Mit ärztlicher Erklärung: Spritzen und Nadeln.
  2. Wundversorgung/Haut: Kompressen, Pflaster, Wundklebestreifen, Insektenschutz, Desinfektionslösung Wund- und Heilsalbe, elastische Binde, Dreieckstuch. Evtl. abschwellende Tabletten (Verstauchung)
  3. Erkältung: Nasentropfen, Hustenmittel, schmerzlindernde und fiebersenkende Mittel.
  4. Entzündungen: Augen- und Ohrentropfen, eventuell Antibiotika - diese vorher mit dem Arzt abklären.
  5. Außerdem: Antiallergische Mittel (Tabletten und Salbe/Creme), Mittel gegen Erbrechen und gegen Verstopfung, Pille, Ohropax.

Bildnachweis: Pixabay

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